2. Gamstrail in Kitzbühl am 21.09.2019

2. Gamstrail am 21.09.2019

 

Bereits am Donnerstag war ich mit dem Zug ins schöne Kitzbühel angereist. Schön entspannt freute ich mich auf den Trail, der am Samstag startete. Doch es sollte nicht ganz mein Wochenende werden, denn am Freitagmorgen wollte ich das schöne Wetter nutzen und eine gemütliche Runde joggen und ausgerechnet ein Tag vor dem Wettkampf passierte es.

 

Ich bin gestürzt. Einmal der Länge nach den Boden geküsst. Außer ein paar Blessuren am rechten Knie und beiden Handflächen ist zum Glück nichts passiert, dennoch ärgerlich. Da ich zum ersten Mal mit Trailstöcken laufen würde, hatte ich Angst, dass ich durch die offenen Handflächen mich nicht mehr richtig abstützen könnte. Nun hieß es abwarten Startnummern abholen und schauen, was am Samstag passiert.

 

Samstag 8:00 Uhr und 5 Grad, vom angekündigten sonnigen Wetter war noch nichts zu spüren. Es starteten gleich die 46K mit 2900 Höhenmeter – mit dabei Geri ein Freund aus Innsbruck in dem kleinen Starterfeld merkte man förmlich die Anspannung und gleichzeitige Freude auf den Trail, der vor ihnen lag.

 

Mein Trail startete um 9:15 Uhr mittlerweile waren es 8 Grad und die Sonne schaute hinter den Berg hervor. Die 22K waren wohl am meisten besucht. Das Starterfeld rückte näher und dann fiel auch schon der Startschuss.

Gestartet wurde schon in Steillage an der Talstation Hornbach in Kitzbühel. Schon vorab wusste ich, dass die ersten sieben KM die steilsten waren und damit sollte ich recht behalten. Doch bereits zu Anfang ein erneuter Rückschlag, bei 2,5 KM liefen wir im Wald und plötzlich merkte ich ein stechenden Schmerz auf meinen Kopf. Ich dachte zunächst es sei eine Wespe, doch als ich erneut einen Stich verspürte, drehte ich mich panisch zu meinen Mitläufern um, der erste hinter mir schrie leider nur und lief weiter, währenddessen der nächste Mann mir sagte ich hätte Hornissen im Haar und half sie mir zu entfernen. Weiteres Aufschreien war zu hören, denn auch andere Läufer wurden gestochen.

 

Durchatmen und weiterlaufen war angesagt. Ich dachte mir, wenn ich eine allergische Reaktion auf Hornissen habe, werde ich es jetzt in den kommenden Minuten gleich merken und am nächsten Streckenposten den Notruf wählen, doch zum Glück blieb es „nur“ bei pochenden und stechenden Schmerzen auf der Kopfhaut.

 

Das Läuferfeld hatte sich nun mehr weit auseinandergezogen, denn die Höhenmeter, die es zu bewältigen gab, forderten genug Kraft. Nach ca. 7 KM waren die steilsten Abschnitte hinter mir und es gab eine kurze Verschnaufpause bergab. Im Geiste wünschte ich mir schon die Verpflegungsstation, die aber leider erst auf der Hälfte der Strecke zu finden war. Hier auf dem Abschnitt konnte man bei herrlichem Sonnenschein bis zu den Hohen Tauern schauen, dann ging es wieder hoch bis zu Bichlalm, vorbei am Gipfelkreuz des Hochetzkogel, der auf 1740 m liegt.

 

11 KM – Halbzeit und erstmal die reichlich bedeckte Verpflegungsstation plündern. Neben Kuchen, selbstgemachten Müsliriegeln und Obst gab es natürlich auch genug Trinken. Es ging weiter und diesmal mit meinen Lieblingsabschnitt – Downhill. Die Kilometer bergab verflogen wie im Flug und durch die Trailstöcke hatte ich zusätzlichen Halt und konnte einige Plätze aufholen. Vorbei an Wanderern, die nicht schlecht staunten, wie schnell man einen Berg runterlaufen kann.

 

Auf den letzten fünf Kilometern hieß es nochmal Zähne zusammenbeißen, vorbei am Schleierwasserfall ging es nochmal ordentlich berghoch. Nach den ganzen Kilometern Downhill merkte man die Oberschenkelmuskulatur enorm, dann ging es wieder runter. Innerlich ging ich die Strecke durch und war mir eigentlich sicher, dass das die letzte Steigung gewesen sein musste. Aber dann schickte der Streckenposte mich wieder hinauf

„letzter Anstieg „rief er mir hinterher. Er hatte mir wohl angesehen, dass ich ins Ziel wollte.

 

Und dieser Anstieg zog sich enorm, es kam mir vor, als würde er gar nicht enden, doch als meine Uhr KM 20 anzeigte ging es auch wieder runter. Ich wollte schon mächtig Gas geben, merkte aber schnell, dass auf den letzten zwei KM wenig zu holen war. Der Trail erforderte Konzentration, hohe Baumwurzeln und Löchern waren auf dem Waldboden zu erkennen und dann gab es noch eine Passage, die durch knöchelhohen Matsch ging. Mit matschigen und nassen Schuhen ging es die letzten 500m mit Geschwindigkeit ins Ziel.

 

Bei 3:43:15 stoppte ich dir Uhr, als der Ansager meinen Namen rief. Glücklich und fertig bekam ich ein Siegerbrett und lief ich gleich danach zum Rettungsdienst, um mir meinen Eisbeutel zu holen. Ein Accessoires mit dem an den Tag viele rumgelaufen sind.

 

Ich persönlich bin mega happy mit dieser Zeit, denn im Vergleich zu Innsbruck

(3:27: 30) hatte ich drei Kilometer weniger und 540 Höhenmeter mehr.

Bericht von Natascha